Hotelfotografie

Hotelfotograf Dresden

Im meinem zweiten Blogbeitrag des Jahres mit dem Titel „Hotelfotograf Dresden“ dreht es sich nicht wie sonst um einen spannenden Auftrag für einen besonderen Kunden, sondern diesmal möchte ich die Chance nutzen, auch mal ganz allgemein über meine Arbeit als Fotograf zu schreiben. Neben der Produktfotografie, die man mittlerweile ganz klar als einer meiner Spezialisierungen benennen kann, gehört auch die Hotelfotografie, mit ständig wachsender Kundenzahl, zu meinen fotografischen Schwerpunkten. Allein im letzten Jahr kamen sechs meiner neuen Großkunden aus dem Hotelgewerbe. Neben Aufnahmen von Hotelzimmern, Tagungsräumen und Eventlocations gehörten auch Portraits der Mitarbeiter zu oft gebuchten Dienstleistungen.

In einem Hotelzimmer mit „normaler“ Größe brauche ich zwischen 45 und 60 Minuten, um einen Grundstock an Aufnahmen mit verschiedenen Perspektiven zu erstellen. Bei großen Suiten mit aufwendigen Bädern und vielen wichtigen Ausstattungsdetails kann das aber oft zwischen 2 und 3 Stunden beanspruchen. Selten kommt man in einen Raum und weiß sofort, was zu tun ist. Es erfordert immer etwas Zeit, um sich alles im Try & Error Prinzip zu erschließen. So entstehen aber oft die kreativsten Ergebnisse. Ganz ohne Regeln und Gesetze kommt die Sparte der Hotelfotografie jedoch nicht aus. Wer seinen ersten Auftrag von einer großen Hotelkette erhält, kommt spätestens dann mit dem Begriff „Photography Guidelines“ in Berührung. Diese oft mehr als 100 Seiten starken Dokumente geben dem Fotografen genaue Hinweise, wie der Auftraggeber sich die fertigen Fotos vorstellt. Darin können z.B. Beschränkungen der Brennweite, genaue Angaben über zu verwendende Blendenstufen und andere Regeln vermerkt sein. Auch die digitale Bearbeitung der Aufnahmen wird oft im Detail vorgeschrieben. Hintergrund des Ganzen ist die Vergleichbarkeit mit den Aufnahmen andere Hotels der Kette, weltweit.

In den meisten Hotels werden Aufnahmen mit Vollformatkameras vorausgesetzt, was für mich aber sowieso zum Standard gehört. Dazu noch eine Blitzanlage, bestehend aus 2-3 Studioblitzen, ein paar Aufsteckblitzen für schwer erreichbare Bereiche und das Werkzeug ist komplett. Verwendete Brennweiten befinden sich, wenn laut Guidelines zulässig, im Weitwinkelbereich. Für viele Aufträge miete ich spezielle Objektive, um für jeden Zweck die passende Linse dabei zu haben. Der Umstand, dass ein Fotograf in seiner Karriere immens hohe Beträge für einen Schrank voller Spezialobjektive ausgibt, die er im Jahr nur einmal braucht, ist heutzutage Irrglaube. Seit vielen Jahren gibt es Dienstleister, bei denen man sich bequem online seine Linsen mieten kann. Im Fall der Hotelfotografie kommen da extreme Weitwinkel- oder Tiltshiftobjektive in Frage.

Die Top 3 Schurken der Hotelfotografie lassen sich sehr leicht benennen. Klar findet man in jedem Fall, ein vom Personal gut vorbereitetes ordentliches Hotelzimmer, jedoch gibt es in jedem Raum immer gewisse Schwierigkeiten die man meistern muss. Für mich schon immer auf Platz 1 der Liste: „Die Bettwäsche“. Es gibt wahrscheinlich niemanden, der so gut bügelt, das man als Hotelfotograf auf den Retuschepinsel verzichten kann. Das unberechenbare Auftreten von Schatten oder Falten beim Umschlagen der Bettwäsche stellt immer eine besonders zeitintensive Herausforderung dar. Auf Platz 2 befinden sich reflektierende Flächen wie Scheiben und Spiegel. Wenn man Blitze zur Aufhellung der Hotelzimmer nutzt, muss man gerade auch in kleineren Räumlichkeiten viel mit der Position der Lichtquellen experimentieren. Oft ist da der kleinere Aufsteckblitz dem großen Studioblitz durchaus überlegen, weil dieser auch in entlegenen Ecken Platz findet. Punkt 3 der Hürden, denen sich der Hotelfotograf stellen muss, ist ganz salopp der Platzmangel in kleineren Zimmern. Der ideale Winkel, aus dem das Zimmer einen perfekten Eindruck macht, ist in den seltensten Fällen der Ort, an dem man viel Platz für Stative und Blitze hat. Aber mit etwas Geduld und einem kreativen Blick ist auch diese Aufgabe immer zu bewältigen.

Nur weil man eine Tasche voller Blitze dabei hat, muss man aber nicht zwangsläufig darauf zurückgreifen. Nicht selten kommt es vor, dass ich nach einigen Versuchen merke, dass eine Belichtungsreihe zu besseren Ergebnissen führt. Ein Patentrezept kann man, wie so oft in der Fotografie, nicht aussprechen.

Fotografiert man zum ersten Mal in einem Hotel, empfiehlt es sich viel Zeit einzuplanen, um beim Start keinen Zeitdruck zu haben. Ebenso ist es immer von Vorteil sich ständig mit dem Ansprechpartner im Hotel abzustimmen, um so schon währenddessen wertvolles Feedback zu erhalten und am Ende mit hervorragenden Ergebnissen zu punkten.

//paul

Hotelfotograf Dresden by PYKADO

Objektive mieten: zoomyrentals.de oder ac-foto.com